Der Dokumentarfilm THIAROYE 44 begleitet junge senegalesische Künstler:innen und Hiphop-Musiker:innen auf der Suche nach Spuren eines Kolonialverbrechens: Ende 1944 wurden afrikanische Kriegsheimkehrer, von denen viele deutsche Lagerhaft überlebt hatten, auf Befehl ihrer französischen Offiziere in Thiaroye, einem Vorort von Dakar, niedergemetzelt, nur weil sie ihren ausstehenden Sold einforderten. Der Historiker Martin Mourre, der die Spurensuche im Senegal unterstützt, geht davon aus, dass damals „300 bis 400 Kolonialsoldaten“ umkamen. Von französischen Regierungsstellen wurde dieses Kolonialverbrechen lange geleugnet. Aber Künstler:innen aus Afrika erinnerten immer wieder daran.
Dazu gehört auch der bekannte algerische Regisseur Rachid Bouchareb, der mit L’AMI Y A BON einen Animationsfilm über das Massaker von Thiaroye gedreht hat. Der Kurzfilm läuft auch im Afrika-Kapitel der Ausstellung DIE DRITTE WELT IM ZWEITEN WELTKRIEG dauerhaft an einer Videostation. Auf der großen Kinoleinwand wirkt der Film aber noch eindrucksvoller.
In Kooperation mit: Afrika Film Festival Köln / FilmInitiativ Köln e.V.; Friedensbildungswerk Köln; Eine Welt Netz NRW
Regie | Marie Thomas-Penette, François-Xavier Destors |
---|---|
Produktion | SEN/F 2022 |
Länge | 72 Min |
Sprachfassung | OmeU |