Ein alter Baum mit ausladender Krone schwimmt über das Meer. Was sich nach einem surrealistischen Gemälde anhört, ist eines der betörendsten Bilder aus Salomé Jashis “Taming the Garden”. Betörend und gleichzeitig ambivalent. Denn dieser Baumtransport ist Teil eines aberwitzigen Projekts. Ein steinreicher und politisch mächtiger Mann sammelt alte Bäume, die er ausgraben und in seinen Garten bringen lässt. Warum er das tut, und was man davon halten soll, diskutieren die Beobachter kontrovers. Vielleicht einfach, weil er sich ein so exzentrisches Hobby leisten kann?
So absurd die Verpflanzungen anmuten, so sehr sind sie Sinnbild für Macht, unverschämten Reichtum und Bezwingung der Natur. Die Mühen der Entwurzelung macht der Film deutlich sicht- und hörbar. Mit schwerem Gerät wird den Bäumen zu Leibe gerückt, die Straßen in die Berge müssen erst gebaut werden, und jüngere Bäume gefällt, um den Transport zu ermöglichen. Das Holz ächzt, metallische Klänge mischen sich mit Vogelgeschrei. In all dem findet die Kamera große Schönheit. In den alten Bäumen genauso wie in den Rostflecken der Transportfahrzeuge und sogar in dem künstlich bewässerten, eklektizistischen Themenpark. (berlinale.de)
Regie | Salomé Jashi |
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Produktion | CH/D/GEO 2021 |
Länge | 92 Min |
Sprachfassung | OmU |