Als Petr 1974 am Tag seiner Hochzeit mit Jana in Prag ein Tagebuch beginnt, weiß er nicht, wie die Welt und wie sein kleines Familienuniversum sich entwickeln werden – und wie sich beides gegenseitig beeinflusst. Als Helena Třeštíková kurz darauf beginnt, Janas Schwangerschaft mit der Kamera zu begleiten, weiß sie nicht, dass daraus 37 Jahre später ihre bisher längste Langzeitdokumentation entstehen sollte (…).
Petrs Tagebuchaufzeichnungen bilden das variable Gerüst für dieses stets leichtfüßige Familienporträt. Aus der Tagebuch-Perspektive erscheinen große politische Umbrüche zuweilen als Randnotizen, während erste Zähne zu zentralen Ereignissen werden. Im Kleinen wird der Wandel der tschechischen Gesellschaft nachvollzogen, ein Leben zwischen Karel Gott und John Lennon. Die ganze Dimension des Filmtitels offenbart sich aber erst, wenn Sohn Honza, der Widerspenstige, sich zum eigentlichen Protagonisten entwickelt. (Lars Meyer/DOK Leipzig 2012)
Regie | Helena Třeštíková |
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Besetzung | Samuel Jirásek, Jan Kettner, Petr Kettner, Eva Kettnerová, Jana Kettnerová, Anna Kettnerová-Jirásková |
Produktion | CZ 1974-2012 |
Länge | 83 Min |
Sprachfassung | OmeU |
Diesen Film zeigen wir im Rahmen des zweitägigen dfi-Symposiums: DOING TIME. Dokumentarische Operationen im Umgang mit Zeit.
Das dfi-Symposium findet am 9./10. Januar 2025 im Filmhaus Köln statt und widmet sich diesmal dokumentarischen Verfahren, die in ihrem Umgang mit Zeit die Konventionen von Kino, Fernsehen und Streaming herausfordern, aufbrechen, erweitern und damit einzigartige Erfahrungsräume eröffnen.
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