Was haben Kinofilme mit unserem Leben zu tun? Wie bilden Filme Realität ab? Und wie prägen sie unsere Sicht auf die Welt? Bei REALITY BITES präsentieren junge Filminteressierte ihre eigene Filmauswahl und laden die Filmemacher*innen und das Publikum zur Diskussion ein. Eine Veranstaltung des Filmhaus Köln in Kooperation mit dem Department Kunst und Musik der Universität zu Köln. Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, dem Kulturamt der Stadt Köln und dem Filmbüro NW.
Die Regisseurin Narges fühlt sich unter Druck. Inspiriert von Sheherazade, der ›ersten Erzählerin der Welt‹, ist sie auf der Suche nach Geschichten für ihren ersten langen Dokumentarfilm. Doch im Prozess sieht sie sich immer wieder mit allzu konkreten Vorstellungen konfrontiert, was sie als iranische Filmemacherin ihrem Publikum zu erzählen habe, wenn es schon nicht die eigene Herkunftsgeschichte sein soll. Die Erfahrungen des queeren Syrers Eli mit den deutschen Asylbehörden? Die der Künstlerin Sarah, die im Ausstellungsbetrieb stets auf ihre afghanischen Wurzeln zurückgeworfen wird? Oder nicht doch besser die der iranisch-stämmigen Bierbrauerin, die den ersten Biergarten in Teheran eröffnen möchte? Mit Beharrlichkeit und anarchischem Witz wirbelt Narges die Ansprüche ihres aus dem Off nörgelnden Redakteurs ebenso durcheinander wie die Konventionen des Dokumentarfilms. „So wie Sheherazade einst das Geschichtenerzählen als Überlebensstrategie benötigte, ringen Narges und ihre Darsteller*innen heute darum, ihre eigene Stimme zu finden. Aber wie kommt man ins Sprechen, wenn einem ständig dazwischen gequatscht wird? Mit den bewährten Kampfmitteln der Komödie – Humor, Chaos, Slapstick –, die helfen, starre Strukturen zu sprengen und im kollektiven Lachen Widerstand zu produzieren“, IFFF Dortmund | Köln
Regisseurin Narges Kalhor zu Gast
Regie | Narges Kalhor |
---|---|
Produktion | DE / IR 2019 |
Länge | 75 Min |
Sprachfassung | OmU |