Unser Wirtschaftssystem hat sich unsichtbar gemacht und entzieht sich dem Verstehen. In den letzten Jahren blieb uns oft nicht viel mehr als ein diffuses und unbefriedigendes Gefühl, dass irgendetwas schiefläuft. Aber was? „Oeconomia“ legt die Spielregeln des Kapitalismus offen und macht sichtbar, dass die Wirtschaft nur dann wächst, dass Gewinne nur dann möglich sind, wenn wir uns verschulden. Jenseits von distanzierten Phrasen der Berichterstattung, die ein Verstehen immer wieder verunmöglichen, macht sich Carmen Losmann mit viel Scharfsinn daran, den Kapitalismus der Gegenwart zu durchleuchten. Erkennbar wird ein Nullsummenspiel, das uns und unsere ganze Welt in die Logik einer endlos fortwährenden Kapitalvermehrung einspannt – koste es, was es wolle. Mit ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm „Work Hard, Play Hard“ setzte sich Carmen Losmann mit den Wirkungen des modernen Human Ressource Managements auseinander. Mit „Oeconomia“, der auf der Berlinale 2020 seine Premiere feierte, setzt sie ihre eindringlichen Recherchen zu den Grundlagen unseres Wirtschaftssystems fort und öffnet den Blick jenseits der gängigen Erklärungsmuster und Dogmen auf den Nucleus eines hochexplosiven Systems: Der Schuldner als zentraler Akteur
Zu Gast zum Werkstattgespräch (Gerd Ruge-Stipendium): Carmen Losmann
Regie | Carmen Losmann |
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Produktion | D 2020 |
Länge | 89 Min |