LYD / لِد

Die Stadt Lyd (Hebräisch: Lod), nordwestlich von Jerusalem, erzählt ihre eigene tragische Geschichte. Ihre Stimme bekommt sie dabei von der palästinensischen Schauspielerin Maisa Abd Elhadi als Voice-over-Sprecherin verliehen. 

Beginnend mit ihrer Blütezeit unter den Osmanen bis hin zur Entwicklung zu einem wichtigen urbanen Knotenpunkt im frühen 20. Jahrhundert, berichtet sie auch von den Massakern, die Lyd während der Nakba erlebte und die verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung hatte, von der bis heute viele verstreut in Flüchtlingslagern leben. 

LYD ist ein Science-Fiction-Dokumentation, die die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt gegenüberstellt und die Konturen eines Ortes nachzeichnet, der von politischen Spannungen, drohender Enteignung und struktureller Ungerechtigkeit gegenüber der palästinensischen Minderheit geprägt ist. In animierten Sequenzen entwirft der Film aber auch spekulative Zukunftsvisionen, die die Stadt hätte leben können, wenn sie von Kolonialisierung, Krieg und Vertreibung verschont geblieben wäre.

Der Film erhielt 2023 den FIPRESCI-Preis für den besten Dokumentarfilm auf dem Amman International Film Festival.