Wettbewerb Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm
Ein filmisches Experiment gibt Einblick in die heikle Anhörungssituation von Geflüchteten und weckt Fragen zu Asylverfahren generell: Vier reale Asylbewerber*innen durchleben die Befragung des Schweizer Staatssekretariats für Migration (SEM) zu ihren Fluchtgründen noch einmal – gemeinsam im Rollenspiel mit echten Angestellten des SEM samt Dolmetscher*innen und Protokollant*innen. Wird es den Asylsuchenden diesmal gelingen, ihre Geschichte so zu schildern, dass sie kritischer Hinterfragung durch die Beamt*innen standhält, dass sie offiziellen Asylkriterien entspricht und glaubwürdig wirkt? Für die existenzielle Entscheidung über ihre Zukunft werden alle Aussagen akribisch analysiert und passende Beschreibungen für Gefühlsäußerungen mit Dolmetscher*innen diskutiert. Auslassungen in der emotionsbeladenen Schilderung von Traumata machen verdächtig, Nuancen der Glaubwürdigkeit sind abhängig von der Güte der Übersetzung. Wie ist der Blick der Beamt*innen auf das System und ihre Rolle darin? Auch diese Wahrnehmung wird Teil des Settings.
Regie | Lisa Gerig |
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Produktion | CH 2023 |
Länge | 81 Min |
Sprachfassung | OmU |