Agnieszka, Studentin der Filmhochschule dreht einen Abschlussfilm über den Arbeiterführer Mateusz Birkut, der in den 1950er Jahren das Gesicht des enthusiastischen Wiederaufbaus Polens und anschließend der Rebellion der Arbeiter. Die Zeitzeugenaussagen und Archivdokumente, auf die die Filmerin zurückgreift, erweisen sich als so kritisch gegenüber dem realsozialistischen System, dass die Arbeit an dem Film von der Fernsehredaktion unterbrochen wird. Die junge Frau beschließt die Untersuchung der Vorfälle für die Dokumentation fortzusetzen. Wajdas preisgekrönter politischer Film war der erste Teil einer Trilogie (Der Mann aus Eisen, Der Mann der Hoffnung), und er war ein Vertreter des polnischen Kinos der moralischen Unruhe – realistischer Filme mit zeitgenössischen Themen, die die Entartung des sozialistischen Systems durch das Prisma einer provinziellen Umgebung aufzeigten.
„Der Mann aus Marmor“ ist auf allen seinen Ebenen ein Meisterwerk: als politischer Schlüsselfilm, als leidenschaftliches Drama einer Suche, als Reflexion über das Kino. Er ist ein Meisterwerk, weil diese Filme im Film nicht beziehungslos nebeneinander existieren, sondern sich gegenseitig bedingen und durchdringen.“ Die Zeit, 24. August 1979
Regie | Andrzej Wajda |
---|---|
Besetzung | Krystyna Janda, Jerzy Radziwiłowicz, Tadeusz Łomnicki, Jacek Łomnicki, Michał Tarkowsk |
Produktion | PL 1977 |
Länge | 156 Min |
Sprachfassung | OmeU |