Checkpoint. Ein Schild „Willkommen in der Hölle”. Die Luftaufklärungsspezialistin Lilya kehrt der separatistischen „Hölle” den Rücken und bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung: Sie kommt aus der russischen Gefangenschaft in der ostukrainischen Donbass-Region zurück in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet. In den Chats wird über ihre Befreiung diskutiert: „eine unbezähmbare Frau“, „die hat Eier aus Stahl“, „wo sind ihre wunderschönen Haare?“. Auf die Frage einer Journalistin, wie sie in Gefangenschaft behandelt wurde, antwortet Lilya: „Unterschiedlich, aber meistens normal.” Und lächelt. Auf den ersten Blick sieht man ihr nichts an von den Qualen, die sie durchlitten hat. Doch als ihr Mann versucht, Lilya zu umarmen, entzieht sie sich: Bitte nicht anfassen. Sie steht vor dem Spiegel und untersucht die Folterspuren, die ihren Rücken bedecken, mitsamt den Tätowierungen. Die medizinische Untersuchung bringt eine schreckliche Nachricht mit sich: Der Krieg hat Lilyas Körper besetzt. In ihr wächst ein neues Leben heran. Verdrängte Erinnerungen an die Zeit in Gefangenschaft blitzen in ihrem Kopf auf. Aber Lilya weigert sich, ihre neue Identität auf diesem Trauma aufzubauen.
Maksym Nakonechnys Spielfilmdebüt Butterfly Vision positioniert sich erfolgreich inmitten einer Welle neuer ukrainischer Filme über den Krieg und zeigt dabei ein weibliches Gesicht.
Regie | Maksym Nakonechnyj |
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Besetzung | Rita Burkovska, Liubomyr Valivots, Myroslava Vytrykhovska-Makar, Natalka Vorozhbyt |
Produktion | UA 2022 |
Länge | 107 Min |
Sprachfassung | OmeU |
FSK | 18 |