07. Februar, 09:00
Workshop
7.+8. Februar 2025
Ort: Filmpalette
Zwei Jahre lang dokumentierte Wang Bing die verschneiten und vernebelten Landschaften des chinesischen Tiexi Districts mit einer geliehenen DV-Kamera. Entstanden ist der dreiteilige Dokumentarfilm Tie Xi Qu: West of the Tracks (2002), der in neun Stunden den Verfall einer staatlichen Fabrik und die Folgen für die ehemaligen oder gerade noch anwesenden Arbeiter*innen nachzeichnet.
In einem zweitägigen Workshop wollen wir alle drei Teile gemeinsam im Kino schauen und diskutieren. Dabei wollen wir einerseits der einmaligen Handschrift Wang Bings auf den Grund gehen und anderseits die politische Haltung des Films diskutieren: Auf welche Weise zeigt der Film die Verwüstung der Industrielandschaften und die Folgen für die Arbeiterklasse? Wie werden dabei die Arbeiter*innenkörper ins Bild gesetzt? Welche Grenzen der Darstellbarkeit werden offenbar, welche Form findet der Film, diesen gerecht zu werden? Welchen Wert haben solche Formen des politischen Dokumentarfilms im Verhältnis zu gängigeren, reportageartigen Formaten?
An zwei Tagen wollen wir eine fortlaufende Diskussion zu allen aufkommenden Fragen führen und eine Kultur des gemeinsamen Sehens, Denkens und Sprechens etablieren. Das Seminar bildet für diese außergewöhnlich lange Arbeit einen Rahmen, einen besonderen Zugang der Auseinandersetzung, in der gemeinsames Sehen im Kino im Besten Fall in gemeinsames Sprechen mündet.
Eingeladen sind alle Interessierten, Vorwissen wird nicht vorausgesetzt.
Workshopzeiten
Freitag, 7. Februar, 10:00 – 20:00 Uhr
Samstag, 8. Februar, 11:00 – 17:00 Uhr
Ort: Filmpalette, Lübecker Straße 15
50668 Köln
Teilnahmebeitrag
29,- € inkl. Mwst
Für Kaffee, Brotzeiten und Snacks
Referent*innen
Alejandro Bachmann, Filmvermittler und Professor für Filmgeschichte und Filmtheorie, KHM
Mirjam Baumert, Filmhaus Köln
Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung des Filmhaus Köln mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW e.V. und der dfi — Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW.