12. Juli, 12:30
Der 4. Jahrgang des *Mentoring-Programms des Filmhaus Köln präsentiert seine Arbeiten! Entstanden sind insgesamt neun Mittellang- und Langfilme, die nun ihre Premiere im Filmhaus feiern. Sie werden am 12. und 13. Juli in 4 Blöcken gezeigt.
Im Block 2 werden folgende Filme laufen:
Ein Grab in der Heimat, 50 min., Seda Akin
Türkisch mit deutschen Untertiteln
„Ein Grab in der Heimat“ ist ein dokumentarisch-autobiografischer Film über Migration, Erinnerung und Zugehörigkeit – erzählt aus der Perspektive einer Tochter, die den Spuren ihrer Familie folgt.
Im Mittelpunkt steht die Frage: Was bleibt, wenn unsere Eltern gehen – und wo gehört man hin, wenn man zwischen zwei Welten lebt?
Die Geschichte spannt sich über Generationen: von den Großvätern als Gastarbeiter über die Eltern im Spannungsfeld von Herkunft und Ankommen bis zur Tochter, die heute um Verständnis und Abschied ringt.
Besuche in Herkunftsorten, intime Gespräche und rituelle Trauer zeichnen das Bild einer stillen Sehnsucht nach einem Ort des Ankommens – im Leben wie im Tod.
Ein Grab in der Heimat wird zum Symbol für Verlust und für das Bedürfnis nach Wurzeln – über Grenzen und Generationen hinweg.
Zwei Leben, 69 min., Hannah Esser
In „Zwei Leben“ porträtiert die Filmemacherin Hannah ihre Großmutter Ute, zu der sie ein eher unterkühltes Verhältnis hat. Der Grund: Ute verließ Hannahs Vater Jan, als dieser noch minderjährig war. Doch jetzt, mit 86 Jahren, öffnet sich Ute plötzlich und gewährt Hannah Zugriff auf ihre Tagebücher. So erhält Hannah Einblick in die Höhen und Tiefen von Utes bewegtem Leben, stößt auf düstere Familiengeheimnisse und entdeckt dabei auch Parallelen zu ihrem eigenen Leben. Der Film ist ein feministischer Blick auf das Leben einer Frau, die sich aus patriarchalen Strukturen befreit und dabei sich selbst finden muss. Es ist ein intensives Porträt über die Komplexität von Familie, Selbstbestimmung und Identität.
Mit diesem Programm werden insbesondere Menschen ab 18 Jahren unterstützt, die bisher noch nicht die Möglichkeit hatten, sich als Filmemacher:innen auszuprobieren. Zu Beginn des Programms wurden die Teilnehmenden in einer Reihe von Workshops mit Dramaturgie, Regie, Schnitt und anderen Werkzeugen des dokumentarischen Arbeitens vertraut gemacht. Hierfür veranstaltete das Filmhaus Köln sechs Workshops mit Expert*innen aus den Bereichen Ideenentwicklung, Kamera, Regie, Ton und Schnitt. Während der Entstehung der Filme standen die Mentor:innen den Teilnehmenden weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.